Seit einiger Zeit träumen wir Trainer davon, mit den Jungs auf ein internationales Fußball-Turnier zu fahren. Die Idee stand und die Kommunikation an die Eltern ging schon im letzten Jahr raus. Es gab eine 100%ige Zustimmung. Also wurde gebucht: Aalborg vom 18 – 21 Mai 2023.
Wir wurden am Donnerstag, den 18. Mai um 5:20 Uhr von unserem Sportplatz mit einem Bus abgeholt. Nach ca. 6 Stunden Fahrt kamen wir am Sportplatz in Aalborg an, konnten uns anmelden und fuhren dann mit dem Bus weiter zu unserer Unterkunft.
Um 13 Uhr kamen wir an unserer Schule an. Wir bezogen ein Klassenzimmer, das wir für drei Tage zu unserem gemeinsamen Schlafplatz umbauten. Wir rollten die Matratzen aus, legten die Schlafsäcke hin und gingen dann erst einmal eine Runde spazieren.
Der Turnierplan sagte, dass wir noch am Donnerstag um 17:20 Uhr zu unserem ersten internationalen Spiel antreten durften.
Wir machten eine Pause und dann eine kleine Trainingseinheit zum Anschwitzen, bevor es mit dem Bus quer durch Aalborg zum Sportplatz ging. Das hatte schon etwas von Champions League: der Bus, die fremde Stadt, fremde Sprachen und die Aufregung. Es sollte endlich losgehen!
Der erste Gegner war eine dänische Mannschaft aus Lystrup.
Es ging los. Die Wimpel wurden getauscht und der Schiedsrichter pfiff an. Schnell merkten wir, dass wir einen ganz harten Brocken vor der Brust hatten, kämpften und liefen, spielten tolle Spielzüge und erarbeiteten uns Chancen – das Tor fiel aber nicht. Wir mussten uns im ersten Spiel mit 0:2 gegen sehr starke Lystruper geschlagen geben. Dass wir im ersten Spiel gleich gegen den späteren Turniersieger spielten, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Die Jungs waren total kaputt. Das Spiel kostete Kraft und wir sind ja auch seit 4 Uhr auf den Beinen. Egal, es stand noch ein zweites Spiel an, und das wollten wir gewinnen! Es wartete eine Mannschaft aus Norwegen auf uns: Vindbjart FK.
Die Wimpel wurden getauscht, der Schiri pfiff und los ging das zweite Spiel. Die Jungs spielten sich in einen Rausch und dominierten den norwegischen Gegner. Wir gewannen das Spiel und schossen unsere ersten drei internationalen Tore. Nach dem Abpfiff und dem ersten Sieg (3:0) war Abendbrot angesagt und danach Duschen und ins Bett, denn am Freitag um 14:40 Uhr wartete der nächste Vorrunden-Gegner auf uns.
Wir konnten ausschlafen und den Morgen ganz ruhig beginnen. Dann ging es mit dem Bus zum dritten Spiel, die Vorrunde abschließen. Vorher gab es aber noch Frühstück und eine kleine Trainingseinheit.
Es wartete Grundför Ungdoms auf uns, auch eine Mannschaft aus Dänemark. Wir wollten auch den zweiten Sieg einfahren und das funktionierte auch sehr gut. Die Jungs waren hellwach und lieferten ein perfektes Spiel, so dass wir dies mit 5:1 gewannen.
Es war jetzt die Vorrunde gespielt und die Zwischenrunde wurde ausgelost. Leider ist bei diesem Turnier der Modus ein anderer, so dass alle Erstplatzierten in eine Gruppe rutschten, alle Zweitplatzierten in eine andere und so weiter. Wir konnten also nicht mehr den großen Pokal gewinnen und spielten um die Plätze 9 – 16.
Wir mussten noch drei Spiele gewinnen, um erster bei den zweiten zu werden.
Als erstes wurde uns SUSA IF aus Schweden zugelost. Wir waren bereit und wollten das nächste internationale Match angehen.
Die Jungs waren heiß und legten gut los, dominierten die Schweden und gewannen das Spiel souverän mit 4:0.
Nach dem Sieg gingen wir Pizza und Burger essen. Das hatten wir uns verdient.
An diesem Abend wurde noch eine Spieler-Disco organisiert. Alle Spieler wurden eingeladen, in einer Tennishalle eine Party zu feiern. Ohne die Trainer und Eltern.
Unsere Jungs gingen duschen, legten Deo auf, stylten die Haare und tauschten den Trainingsanzug gegen die Disco Klamotten und los ging es. Es wurde ausgelassen getanzt und Cola getrunken. Um 22.30 Uhr war dann Schluss. Das war auch gut so, denn wir mussten Samstag um 6:30 Uhr aufstehen, weil wir um 8 Uhr dem nächsten Gegner gegenüberstanden.
Der Samstagmorgen war hart nach so einer Nacht, aber es nützte ja nichts. Wir wollten den nächsten Sieg.
Es wartete Hammel GF auf uns, ein Team aus sehr groß gewachsenen Dänen. Dass die Skandinavier sehr körperbetont spielen, hatten wir gelernt. Die Jungs aus Hammel waren aber noch ein anderes Kaliber. Es ging echt zur Sache und wir hatten sehr schnell zwei Verletzte, für einen Spieler war sogar das Turnier vorbei. Unsere Jungs gaben die Antwort auf dem Platz und besiegten die Wikinger mit 2:1. Wir standen also im Finale um die Meisterschaft der Zweitplatzierten.
Im Finale mussten wir gegen Vejgaard antreten. Wieder Dänen, und wieder groß gewachsen. Wir wussten, was auf uns zu kam. Es wurde das erwartet schwere Spiel: sehr körperbetont und sehr aggressiv. Unsere Jungs hielten dagegen und ließen sich nichts gefallen, kämpften und spielten sehr guten Fußball. Das Spiel wurde bei einem Stand von 2:2 abgepfiffen und wir mussten ins Elfmeterschießen.
Unsere ersten drei Schützen trafen, die der Gegner aber auch. Durch eine Glanzparade des dänischen Keepers und einen wirklich gut geschossenen Elfer verloren wir das Spiel knapp. Wer weiß, wie es gelaufen wäre, wenn wir ausgeschlafen gewesen wären. Aber nach einer kleinen Trauerphase kam die gute Laune zurück und unsere Jungs feierten den 10. Platz von 32 Mannschaften.
Es war ein Riesenerlebnis für die Mannschaft und die Trainer. Wir waren uns sehr schnell einig: nächstes Jahr machen wir das nochmal und kommen mit dem Cup zurück.
Die Trainer sind unglaublich stolz auf das Team. Jungs, was ihr in Dänemark geleistet habt, wie ihr zusammengewachsen seid, wie jeder für jeden da war, wie Ihr gelacht, geweint, getanzt und gekämpft habt, sucht seines Gleichen.
Ein riesiges Dankeschön geht auch an unsere Eltern (GSV Ultras). Jeder, der es einrichten konnte, war dabei und hat die Jungs unterstützt und mitgefiebert. Wir haben so tolle Eltern, macht Spaß mit euch.
Bericht von den Trainern Christian Vallée und Frank Cyganek